Es war das Jahr 1953. Der 2. Weltkrieg war gerade 8 Jahre vorbei, aber vieles sah noch sehr zerbombt aus. Überall gab es große Krater und zerstörte Häuser.
Neben unserem Wohnhaus war eine Fliegerbombe runtergekommen und hatte große Teile der Schrebergärten zerstört. Entsprechend waren in unserer Wohnung viele Risse in der Decke und den Wänden. Manchmal träume ich noch heute davon, dass die Decke einstürzen könnte.
Als Kind nimmt man das natürlich nicht so wahr, erst viel später als Erwachsener/Jugendlicher.
Da es wenig Gärten gab, war alles Freifläche mit vielen Steinen und einem Weg zur nächsten Straße. Dort war auch die Hauptschule, wo ich später eingeschult wurde.
Im Frühjahr war der Platz recht grün, denn Gras und Unkraut und auch sonstige Pflanzen lassen sich von nichts beirren.
Im hinteren Bereich von dem Platz waren noch Schrebergärten übriggeblieben, wo auch Leute fest wohnten. So was war damals noch erlaubt.
Nun, zu Ostern bot sich der Bereich an, die Osteier und kleine Geschenke zu verstecken. Da gab es schon mal ein Püppchen für die Puppenstube oder auch einen Malkasten, aber nichts Großes.
Die Ostereier versteckte meine Mutti und ich suchte und sammelte sie ein. Oh, war das eine Freude, soooo viele Ostereier und immer wieder fand ich neue.
Was ich nicht wusste und mir meine Mutti erst Jahre später erzählt hat war, dass sie hinter mir ging und die Ostereier immer wieder aus meinem Körbchen nahm und neu versteckte.
So dauerte die Ostereiersuche ganz schön lange, aber irgendwann war dann doch Schluss und ich durfte auch ein Eichen naschen.
Ob man sich das heute noch vorstellen kann, wie genügsam man war und sich trotzdem riesig gefreut hat?
Erinnerung von Biggi an Ostern 1953