Der Sturm mit wilder Lust

Drohende Wolken am Himmel steh'n,
die Baumkronen ihre Häupter neigen.
Der Sturm wird über ihre Wipfel geh'n
und brechen werden ihre Zweige.

Schon fallen Tropfen groß und stark
auf ausgedörrten Erdenstaub.
Für die Natur stellt sich die Frag,
wie schütze ich mein Lebenslaub?

Der Regen auf die Erde trommelt,
aus Rinnen werden plötzlich Bäche.
Fenster, Türen sind fest verrammelt,
bald steht das Nass auf jeder Fläche.

Es tost der Sturm mit wilder Lust,
durch Bäume, Blumen, Heckendorn,
er trommelt sich auf seine Brust
mit grausam, unverholnem Zorn.

Doch plötzlich mitten im Getöse,
da wird es ruhig, seltsam stille.
An Bäumen hängen Äste lose,
gebrochen ist des Sturmes Wille.

Die Wolken teilen ihr Gewand.
Die Sonne einzeln ihre Strahlen zeigt.
Manches geht über unseren Verstand,
ein jeder sich vor der Kraft verneigt.


So geht das Leben der Natur,
steht's auf und ab und immer wieder,
zeigt sie sich still, mal mit Bravour,
doch sie ist schön, so stolz und bieder.

(c) katzebiggi Datum unbekannt